Am Anfang ... elementares Lernen

 

Es waren einmal eine Königin und ein König, die waren so fest mit ihrem Thron verwachsen, dass sie ihn nicht verlassen konnten. Sie klagten zueinander, dass sie von der Welt nichts wüssten, und beschlossen, fünf Forscher auszusenden, damit sie ihnen über die Wunder dieser Welt berichten.

Als Erstes machten sich die Augen auf den Weg und folgten neugierig dem Licht. Am Tag schauten sie über die Hügel zu den Bergen und nachts hinauf zum Mond und zu den Sternen.

Die Ohren, Zwillinge, flogen in die Dunkelheit, im Wald lauschten sie den vielen Geräuschen. Da raschelte es im Laub, dort knackte ein Ast, und rundum ertönten leise und laute Stimmen.

Die Nase kletterte auf einer Stange in die Luft und liess sich von den Winden Gerüche zutragen: zarte Wohlgerüche, brauner Gestank, davon wäre sie beinahe von der Stange gepurzelt.

Schwieriger hatte es die Zunge, mühsam kroch sie über die Erde und sammelte Geschmäcke: schleckte Salz, lutschte saure Gurken, kostete bittere Blätter, naschte süssen Honig.

Die Hand, immer mit der Fingerspitze voraus, tastete sich vorsichtig durch die Welt der Gegenstände: es gab grosse und kleine, runde und kantige, raue und feine, warme und kalte.

Nach ihrer Rückkehr erzählten die Forscher ihre Erlebnisse. Königin und König konnten sich so von der Welt und ihren Wundern eine Vorstellung machen, und sie waren glücklich ...

Jedes Kind muss die Welt für sich neu entdecken…
Im ersten Lebensjahrzehnt installiert es seine «Apparatur», um die Welt wahrzunehmen, um sie für sich zu ordnen, um sich in ihr bewegen und sich in ihr behaupten zu können. Schauen, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken wollen erlernt und die Informationen wollen ausgewertet werden. Das Gehirn, die Zentrale der Persönlichkeit, schafft die Grundlagen für das Weltverständnis des Kindes. Die Ausstellung erklärt die Sinne und ihre Möglichkeiten, dokumentiert beiläufiges und planmässiges Lernen und zeigt Spiel- und Lehrmittel.

 

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